Zeug
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Bücher und Co.
Strobism
Studio
Der Überblitz
Pimp my Metz!
DIY-Mecamat
Hier kommt alles rein, was mir irgendwann einmal über den Weg gelaufen ist und was ich gerne weitergeben möchte.
Eine wichtige Erkenntnis vorneweg:
Fotografie ist wirklich ein seltsames Hobby:
Je mehr Fortschritte man macht, um so ungenügender kommen einem die eigenen Ergebnisse vor.
Erstaunlicherweise leidet der Spaß nicht darunter.
-- gefunden bei Hartmut Ulrich
Bücher und Co.
Jeder, der sich mit dem Fotografieren beschäftigt, wird sich früher oder später nach Literatur zum Thema umsehen, um sich fortzubilden und Neues zu lernen. Leider ist die Auswahl wirklich guter Fachliteratur vor allem auf Deutsch meiner Meinung nach nicht sehr groß. Glücklicherweise gibt es aber auch online jede Menge Lesestoff, mit dem man sich fortbilden kann - wie gesagt, habe ich durch die Websites anderer Fotografen deutlich mehr gelernt als durch alle Bücher zusammen. Hier also eine Auswahl:
Den Fotolehrgang von Tom! Striewisch kann man sowohl online lesen als auch gedruckt im Buchladen kaufen. Für Einsteiger keine schlechte Wahl, genau wie Feiningers Fotolehre, die immer noch mehr oder weniger Standardwerk ist, wenn man sie nicht immer all zu ernst nimmt und mit so viel Text auf einem Haufen umgehen kann. Wichtigster Satz von Feininger: Wer Taurollen am Kai fotografiert, sollte sich vielleicht langsam einmal nach einem Thema umsehen, das ihn wirklich interessiert, anstatt nur Bienchenfotos zu machen, damit eben Fotos gemacht sind. Volle Zustimmung.
In Sachen Beleuchtung kenne ich persönlich kein einziges vernünftiges Buch in deutscher Sprache. Ich habe einmal von einer wohlmeinenden Freundin ein Buch zur „Gestaltung mit Licht“ geschenkt bekommen - das war sicher lieb gemeint und ich habe mich auch gefreut, das Buch an sich ist aber nicht einmal mittelprächtig. Es ist mir unverständlich, wie man für 90 Seiten mit lieblos aneinandergereihten oberflächlichen Informationsbrocken und nicht wirklich atemberaubenden Beispielbildern über 20 EUR verlangen will.
Das Standardwerk in Sachen Beleuchtung ist in meinen Augen englischsprachig: „Light, Science and Magic“ vermittelt (in der aktuellen, dritten Auflage) von den Grundlagen der Physik bis hin zu den Auswirkungen von Position, Größe und Winkel so gut wie alles, was man über bewusst eingesetztes Licht wissen sollte. Dieses Buch ist wirklich sowas wie die Bibel des Lichts, denn im Gegensatz zu anderen Büchern zum Thema beschränkt es sich nicht auf Beispielfotos mit Aufbauskizzen zum gedankenlosen Klauen einfachen Nachbauen (keine Angst, auch die gibt es), sondern will die Grundtechniken vermitteln, mittels derer man sich in jede gewünschte Richtung entwickeln kann.
Strobism
Anfang 2006 löste Fotojournalist David Hobby aus Baltimore, MD so etwas wie die Renaissance des klassischen, von Hand eingestellten Systemblitzes aus. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die „alten“ Systemblitze der ehemaligen Nikon-Flaggschiffe waren für rund 50 Dollar in den Online-Auktionshäusern zu haben, während man für die aktuellen High-Tech-Modelle gut und gerne 300 EUR bezahlt. Die Strobist-Philosophie: High-Tech braucht keiner, stattdessen geht es um ein profundes Verständnis dessen, wie Licht wirkt und wie man es gezielt einsetzt. Der Blitz sollte dabei so oft wie möglich abseits der Kamera eingesetzt werden, die Befestigung auf der Kamera ist schließlich nur eine Krücke, weil er da eben hinpasst ;)
Die Grundausstattung ist dabei für jeden bezahlbar. Ein gebrauchter SB-24, SB-26 oder SB-28 für anfänglich gute 50 USD, dazu ein Leuchtenstativ (30-50 USD), Schirmneiger (20 USD), Synchronkabel (10 USD) und eventuell ein Blitzschirm - fertig ist die Grundausstattung für unter 150 Dollar.
Jedenfalls in der Theorie. De facto ist leider in Euroland vieles davon ein wenig teurer (das empfohlene Manfrotto 001B kostet beispielsweise 60 EUR), zum anderen waren die bis dato ungeliebten alten Speedlights auf einmal sehr begehrt und erzielen heute bei Onlineauktionen Preise über 100 EUR.
Nichtsdestoweniger, das Konzept ist sagenhaft, lehrt es doch einerseits, die Wirkung von Licht zu begreifen und es entsprechend setzen zu können - ganz ohne E-TTL, iTTL, xTTL, etc - und außerdem ist es unschlagbar preisgünstig, vielseitig und flexibel. Empfehlung: Mitmachen :-D
Wer braucht dann eigentlich Studioblitze?
Studioblitze sind was feines, und fast jeder angehende Fotograf wünscht sich, irgendwann mal einen oder mehrere sein Eigen nennen zu können. Dabei bieten sich grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Entweder man kauft sich eine „ordentliche“ Lösung mit einem Blitzgenerator, in den man verschiedene Blitzköpfe stecken kann („Packs“), oder man holt sich einen sogenannten Monoblock.
Bei den billigen Ausführungen handelt es sich durch die Bank um Monoblocks, also Blitzkopf und Generator in einem Gehäuse. Viele angehende Fotografen entscheiden sich vor allem aus Preisgründen für diese Geräte, oft sind das Chinaimporte mit Leistungen von 100 bis 400 Ws. In meinen Augen ist das Geldverschwendung, aus den folgenden Gründen:
Mein Fazit daher: Wer wirklich jede Menge Power braucht, sollte sich einen vernünftigen Generator zulegen, mit denen er über Bitube-Köpfe jede Menge Licht holen kann. Wer mobil sein will, bekommt zu vernünftigen Preisen beispielsweise einen Hensel Porty oder Elinchrom Ranger.
Wer nicht so viel Geld investieren will und viel mobil ist, sollte bei Kompaktblitzen bleiben. Das dürfte die vernünftigste Wahl für Leute mit knappstem Budget sein – also (Foto-)Studenten und Journalisten ;)
Und wer sich sicher ist, dass Monos die richtige Wahl für ihn sind, weil ihm der Metz zu wenig (Licht) und der Porty zu viel (Geld) ist, der tut sich sicher einen Gefallen, wenn er zu Qualität greift. Meister Quack empfiehlt seit jeher Hensel in allen Belangen, und der Mann hat wirklich Ahnung ;)
Der Überblitz (Update 2010-01)
Wenn es einen Hersteller von Fotozubehör gibt, den ich uneingeschränkt empfehlen kann, dann ist das Metz.
Metz steht seit Jahren für bombige Qualität, hochwertige und durchdachte Geräte mit unkomplizierter Bedienlogik und nicht zuletzt einen exzellenten Kundendienst. Wer wissen will, welchen SCA-Adapter er für seine uralte Kamera braucht, ein Feature seines Blitzes nicht versteht und die Bedienungsanleitung verschlampt hat, ganz egal - der Metz-Kundendienst hilft einem. Und das ist Gold wert.
Bei den US-Strobists sind ja vor allem die alten Nikon-Speedlights und die alten Vivitar-Blitze beliebt, ich habe aber einen ganz persönlichen Liebling: Die Metz 45er-Baureihe.
Zur Photokina 1976 eingeführt, brilliert der 45 CT-1 vor allem mit purer Kraft. Leitzahl 45 bei einer (festen) Reflektorstellung für 35 mm Kleinbildbrennweite sind jede Menge für ein batteriebetriebenes Blitzgerät. Zum Vergleich, der Canon 430 EX wird zwar mit LZ 43 beworben, erreicht diese aber nur bei voll gezoomtem Reflektor. Steht er - wie der Metz - auf 35mm-Ausleuchtung, bleibt nur LZ 31 übrig (Quelle). Der CT-1 funktioniert dabei ganz altmodisch ohne TTL-Messung oder ähnlichen Schnickschnack. Mit dem Einstellrad wird die Blende der Kamera als Computerblende vorgegeben, mittels einer eingebauten Fotozelle wird dann automatisch die Teillichtleistung abgegeben, die für die passende Belichtung nötig ist. Die besseren Modelle (CT-3, CT-4, CL-3, CL-4) können von Haus aus auch fest auf ½ oder ¼ Leistung eingestellt werden, und durch die SCA-Kompatibilität kann hier auch klassische TTL-Messung betrieben werden. Der Clou an der Baureihe: Durch verschiedene Zusatzmodule können die Blitze noch aufgemotzt werden, vor allem der externe Sensor mecamat erweitert den Leistungsumfang beträchtlich. Mit ihm kann die Leistung auch manuell von 1/1 bis auf 1/64 geregelt werden (Strobists horchen hier auf ^^).
Besonders die von der Bauart einfacheren 45 CT-1 sind relativ günstig bei ebay zu haben, in der Regel muss man deutlich weniger als 50 EUR investieren. Vorsicht ist bei der Verwendung mit älteren Digitalkameras zu verwenden, da die ersten CT-1 noch eine Hochspannungszündung verwenden, was manche Digitalkamera nicht verträgt. Vorsicht auch beim Kauf des passenden mecamaten, da sich die unterschiedlichen Modelle bei der Form des Anschlusses unterscheiden und dementsprechend nur mit dem jeweils passenden mecamat funktionieren.
Modell | Autoblenden | 1/1 | ½ | ¼ | W | mecamat | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|---|---|
45 CT-1 (alt) | 5, ASA-abh. | + | - | - | - | 45-20 | Bis Seriennummer 534.000, Hochvoltzündung |
45 CT-1 (neu) | 5, ASA-abh. | + | - | - | - | 45-43 | Ab Seriennummer 534.000 |
RevueTron C4500 | 5, ASA-abh. | + | - | - | + | keiner | OEM-Version für Quelle, Hochvoltzündung (Hinweis von Robert Alberding) |
45 CT-3 | 6 | + | + | + | + | 45-46 | SCA 300, Variodistance |
45 CT-4 | 6 | + | + | + | + | 45-46 | Zweitreflektor, SCA 300, Variodistance |
45 CT-5 | 6, ASA-abh. | + | - | - | + | 45-30 | Zweitreflektor, nutzt das (quasi ausgestorbene) SCA-500-System |
45 CL-1 | 5 | + | - | - | - | ? | |
45 CL-3 | 6 | + | + | + | + | 45-46 | SCA 300, Variodistance |
45 CL-4 | 6 | + | + | + | + | 45-46 | Zweitreflektor, SCA 300, Variodistance |
Anmerkung: Die Computerblenden beim CT-1 verschieben sich beim Wechsel der Filmempfindlichkeit (Aus 2.8 wird 5.6, etc.). Bei den CT/CL-3/4 sind die Blenden mit Variodistance fixiert, d.h. der Blitz kann sowohl bei 100 ASA als auch bei 400 ASA eine korrekte Lichtleistung für Blende 2.8 abgeben. Effektiv erweitert sich dadurch natürlich der Umfang der zur Verfügung stehenden automatischen Teillichtleistungen. Im Winderbetrieb ist die Blitzleistung auf 1/40 der Leistung eingestellt – Danke an Stefan A. Deutscher für die Korrektur ;-)
Die SCA-300-fähigen Modelle können mit dem passenden SCA-Adapter an die Kamera angeschlossen werden, um klassischen TTL-Betrieb zu fahren. Mit dem Adapterkabel SCA 3000 C können auch Adapter aus der SCA-3000-Serie angeschlossen werden, obendrein gibts damit auch ein AF-Hilfslicht dazu. Das Kabel kostet neu rund 45 EUR, ist bei ebay aber teilweise deutlich billiger zu haben.
Das SCA-500-System sollte mit dem 45 CT-5 und einigen 60 CT-Varianten eingeführt werden, hat aber nie richtig abgehoben. Es kann zwar mit (nicht mehr hergestellten) Adaptern auf SCA 300 adaptiert werden, mit dem heute verwendeten SCA 3000 verträgt es sich jedoch nicht. Der CT-5 lohnt sich somit eigentlich fast nur, wenn der passende mecamat dabei ist.
Pimp my Metz!
Nun da wir wissen, dass ein 45er Metz ein Supergerät ist, ein Blick auf die Schattenseiten und wie man sie behebt ;-)
Lichtformer mit dem Metz
Es taucht immer wieder die Frage auf, wie man die 45er Metze am Besten auf einem Schirmhalter befestigt. Möglichkeiten hierzu gibt es mehrere, von denen jede ihre eigenen Vor- und Nachteile hat. Wer keinen Schirmneiger hat, dem seien alternativ zum altbewährten Manfrotto Lite-Tite
als preisgünstigere Varianten die Delamax-Neiger (gibts auch in Billigvariante) empfohlen.Wenn man die Aufnahme der Kameraschiene entfernt, kommt (wie auf der Oberseite) ein ¼"-Gewinde zum Vorschein (warum das so ist, ist klar, wenn man den Blitz auf Rechtsbetrieb umbaut). Passt also auf jeden Schirmneiger. Nachteil: Besonders bei starker Neigung liegt der Schwerpunkt weit außen, das Licht liegt generell sehr weit außerhalb der Schirmmitte, außerdem möchte man die Kameraschiene ja vielleicht doch einmal wieder „normal“ verwenden.
Möglichkeit Zwei: Die Kameraschiene in Transportposition lassen und eines der Gewinde in der Schiene verwenden. Vorteil: Licht näher an der Schirmmitte. Die Sicherungsschraube der Blitzschiene ordentlich anziehen, sonst macht der Blitz vielleicht nen Abgang... klar, ne?
Das Ganze kann man auch im Querformat machen, dadurch ist der Blitz nicht gar so nah am Schirm.
Drittens, und so gefällt es mir am Besten: Blitzschiene in Transportstellung anschrauben. Die Kameraschraube der Blitzschiene ab- und andersherum wieder einschrauben, einen Spigot mit ¼"-Gewinde daran anbringen und ab damit in den Schirmneiger. Näher kann das Licht kaum an die Schirmmitte kommen, und wer will, kann auch das wieder im Querformat machen (Bild rechts). Vorsicht wenn ein normaler Akku- oder Batteriekorb verwendet wird, dann liegt das Gewicht leider ziemlich blöd.
Wer den Schirmhalter vergessen oder gerade alle Schirmneiger auf Superklemmen im Einsatz hat, muß nicht verzagen: Die Blitzschiene hat ja auch noch ein 3/8"-Gewinde... siehe Bild.
Meine Softboxhalterung ist eigentlich für normale Systemblitze entstanden. Grundlage war eine Billiglichtwanne für 30 EUR von nem gewissen Onlineauktionshaus. Der Klemmring kommt ab, und an das (nachgeschnittene) Gewinde an der Unterseite des übrigen Ringteils wird ein Verschiebewinkel geschraubt. Mit zwei Schrauben und Muttern wird ein zweiter Verschiebewinkel angeschraubt, und ein Spigotadapter, wie er bei fast jedem überflüssig herumliegt, wird als Adapter für Schirmneiger o.ä. missbraucht.
Statt der Flügelmuttern würde ich heute normale Muttern verwenden, verstellt wird das Ding eh fast nie. Wer an normale ¼"-Schrauben kommt, lebt praktischer, weil er die zur Befestigung des Adapterbolzens und des Blitzschuhs verwenden kann. Ansonsten nimmt man eben weitere Adapterstücke.
Dieses Teil kann man natürlich auch mit dem Metz verwenden. Auf der Oberseite der Kameraschienenaufnahme ist ein ¼"-Gewinde - der Rest ergibt sich glaube ich von selbst ;-)
Safe Sync, Marke Eigenbau (Update 2010-01)
Wie oben beschrieben hatte die erste Ausführung des CT-1 eine Hochspannungszündung. Satte 250 Volt liegen an den Kontakten des PC-Steckers an, was dann doch deutlich zu viel für einige Digitalkameras ist (Ob die Kamera das aushält steht im Zweifelsfall im Handbuch oder - für Canon - hier). Es gibt Adapter, die die Zündspannung auf verträgliche Spannungen unter 10 Volt reduzieren, mit einem Lötkolben und Material für rund 5 EUR kann man das aber auch selbst machen.
Ich habe mir eine Schaltung aus der c't nachgebaut, die mit einem Optokoppler, einem Transistor und drei Widerständen auskommt. Diese Schaltung braucht eine Spannungsversorgung von 3-6 Volt, die man beispielsweise direkt von den Akkus eines Blitzgerätes abzapfen kann. Dummerweise wird ein 45er Metz mit sechs Zellen betrieben, also 7,2 Volt. Meine Schaltung bekommt daher ihren Saft aus einer Lithiumknopfzelle mit 3 Volt Spannung. Wenn man einen kompakteren Knopfzellenhalter findet oder die Zelle direkt auflötet, wird das ganze dann sicherlich auch noch etwas handlicher ;-)
Ulf Lanz hat mich mittlerweile darauf hingewiesen, dass man durchaus den Akkupack eines 45er-Metz für den Betrieb des SafeSync anzapfen kann, indem man einfach den Widerstand zwischen Vcc und Pin 1 des MOC3020 von 100 Ohm auf 120 Ohm erhöht. Ausprobiert habe ich das selbst noch nicht, es klingt aber sinnvoll ;)
Ordentliche Akkus
Die Original-Metz-Akkus haben zwei Eigenschaften: Sie haben eine für heutige Verhältnisse winzige Kapazität und sind schweineteuer. Früher habe ich an dieser Stelle empfohlen, einen alten Akkukorb zum Betrieb mit RC-Racingpacks umzubauen.
Ich verwende mittlerweile ausschließlich den Batteriekorb 45-39 (ab ca. 15 EUR) in Verbindung mit Sanyo Eneloop-Akkus (bester Preis hier) Die Eneloops haben den Vorteil, dass sie sich auch bei langen Lagerzeiten nicht selbst entladen und somit eigentlich immer genug Saft haben. Mittlerweile gibt es diese Technologie auch bei Zellen anderer Hersteller. Angeblich ist die Blitzfolgezeit mit Eneloops im Batteriekorb im Vergleich zu allen anderen Methoden am kürzesten – ich habe zwar keine Lust auf irgendwelche Messreihen, um das selbst zu testen, mir gefällt die Variante mit den Eneloops aber auch ;)
Eines soll in diesem Zusammenhang erwähnt sein: Man sollte sich möglichst “passende„ Sechserpacks aus einzelnen Akkuzellen zusammenstellen, die immer gemeinsam genutzt werden, und am Besten verwendet man zum Laden ein Ladegerät, das jede Zelle individuell lädt und abschaltet. Mir ist so etwas zwar noch nie passiert, es besteht aber zumindest die theoretische Gefahr thermischen Durchgehens der Akkus, was dann doch ein etwas heißes Erlebnis werden kann. Ein passender Lader ist beispielsweise der microcontrollergesteuerte Technoline BC-700 samt LCD und Entladefunktion, den es auch als BC-900 mit höherem Ladestrom gibt und ab knapp 25 EUR (BC-700) bzw. rund 40 EUR (BC-900) zu haben ist. Den 700er habe ich jetzt schon einige Jahre, und dank der refresh-Funktion kann man auch lange nicht benutzte Akkus wieder auffrischen und zu mehr Kapazität verhelfen.
Ich trag' Ihn rechts!
Durch lösen der zwei Schrauben an der Blitzschienenhalterung lässt sich diese vom Griff ziehen und andersherum wieder anbringen, so dass der Blitz rechts von der Kamera liegt. Wer einen Batteriehandgriff oder einen Winder an der Kamera hat, kann sie so deutlich bequemer halten, weil der Kamerahandgriff damit ziemlich genau im Schwerpunkt liegt. Leider klappt das aber wirklich nur mit Batteriegriff oder Winder, ohne so ein Teil ist der Rechtsbetrieb leider sehr unbequem. Schade.
DIY-Mecamat
Das hier war eigentlich anfänglich nur ein Bastelabschnitt in Bezug auf die Mecamaten. Nach nunmehr zwei Jahren war es aber nun Zeit, den Eigenbaulösungen ein wenig mehr Platz einzuräumen.
MQ hatte mich im Februar 08 darauf gebracht, doch einmal zu messen, wie der Mecamat 45-20 die Leistungsteilung für den CT-1 vornimmt. Die Idee war zuerst, dass der nur einen variablen Widerstand an den CT-1 zurückgibt. Wie sich herausstellte, stellt man über das Wahlrad tatsächlich erst einmal nur einen Widerstand ein – der ist aber Teil eines Zeitglieds. Im Wesentlichen macht der Mecamat nichts anderes, als nach einem genau definierten Zeitpunkt ab der Zündung des Blitzes den „Quench“-Pin auf Masse zu legen, so dass der Blitz „abgewürgt“ wird. Dieses Prinzip kann man sich relativ einfach nachbauen – entweder auch als Zeitglied mit Widerständen, oder per Microcontroller.
Einen Fallstrick gilt es zu beachten: Dem Standard-Synchronkabel (45-25, ca. 15 EUR) fehlt im Vergleich zum Stecker des mecamaten oben ein Steg, der im Gehäuse des Blitzes einen Schalter betätigt – erst jetzt weiß der Blitz, dass er extern gesteuert wird. Siehe hierzu auch das nächste Bild rechts.
Erste Version von Sven Wilksen
Sven Wilksen hat ausgehend von meinem ersten Beitrag hier Pionierarbeit geleistet und einen ersten Schaltplan nach Vorlage der Originalbeschaltung des 45-20 nachgezeichnet. Das funktioniert wohl auch so, auch wenn die Schaltung nicht ganz so übersichtlich ist.
Vorsicht: Die Pinbelegung, wie rechts angeschrieben, gilt nur für die Version von Sven und entspricht nicht der Beschaltung, wie sie in den Originalplänen von Metz und auch in der Version von Ulf (siehe unten) bezeichnet ist. Im Zweifelsfall lieber zweimal schauen, vergleichen, messen.
Wer sich trotzdem daran wagen will, findet hier den Eigenbau-Plan von Sven Wilksen – ungetestet, ungeprüft, ohne Gewährleistung, Support oder Erklärungen.
Manueller Mecamat von Ulf Lanz
Ulf Lanz war das nicht genug, und so hat er die komplette Schaltung noch einmal neu gezeichnet und auch gleich eine Teilschaltung integriert, um die Zündspannung mittels Triac (nach dieser Schaltungsvorlage) auf ein ungefährliches Maß herunterzusetzen. Hier ist nun auch der Stecker so beschaltet wie Original bei Metz – und im Zweifelsfall braucht man auch keinen „richtigen“ Originalstecker, sondern kann sich mit Kabelschuhen (Reichelt-Bestellnummer RF 1,3-100) behelfen. Wenn gewünscht könnte man das natürlich immer noch mit Kunstharz vergießen.
Auf jeden Fall daran denken, den Schalter oben mit einem Plasteteil o.ä. einzudrücken, damit auch wirklich die manuelle Steuerung verwendet wird – sonst macht der Metz weiter das, was ihm seine Fotozelle sagt.
Und auch für Besitzer eines 45 CT-4 oder CL-4 hat Ulf etwas: Eine vollmanuelle Leistungsregelung aus nur einer Handvoll Bauteilen. Zusätzlich muss auch ein SCA300A-Adapterkabel für die Zuleitung dran glauben, das gibt es aber schon für unter 20 EUR zu haben, und manchmal taucht es auch günstig bei Auktionen auf.
Allgemeine Warnungen zu allen beschriebenen Schaltungen
Wer mit Blitzen herumspielt und Schaltungen daran baut, sollte zumindest halbwegs wissen, was er tut. Die oben beschriebenen Schaltungen sind allesamt nicht von mir, sondern eben aus der c't, von Sven und Ulf und werden hier so wie sie sind bereitgestellt, in der Hoffnung, dass sie jemandem helfen, seinen Metz ein wenig toller zu benutzen. Keiner von uns übernimmt irgendwelche Haftung oder Gewährleistung, es gibt auch keinen Support, falls irgendetwas nicht so tut, wie es soll.